BIENENWACHS ZIEHEN

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Bienen produzieren nicht nur Honig sondern auch Wachs. Das Wachs bilden die Bienen in ihren Wachsdrüsen, die jedoch nur in der Phase aktiv sind, in der sie für den Wabenbau zuständig sind.

 

 

Wachs zu produzieren kostet die Bienen sehr viel Kraft. Bei der Produktion von Wachs haben sie einen erhöhten Fettstoffwechsel und verbrauchen dabei sehr viel Zucker. Man schätzt etwa 6 Kilogramm Honig für 1 Kilo Wachs. Deswegen ist echter Bienenwachs relativ teuer.

Eine Bienenwachskerze selber zu machen ist natürlich preiswerter und dazu ein schöner vorweihnachtlicher Zeitvertreib. Es gibt grundsätzlich 2 unterschiedliche Methoden, um eine Bienenwachskerze zu machen.

 

Entweder ihr benutzt dazu Bienenwachsplatten oder verflüssigt den Wachs und zieht eine Kerze. Wir stellen euch beides vor:

 

 

KERZEN ROLLEN AUS BIENENWACHSPLATTEN:

 

Bienenwachsplatten bekommt man in Bastelgeschäften. Was aber noch besser und nicht teurer ist: dirket vom Imker! Da könnt ihr sicher gehen, dass es 100% Bienenwachs ist und kein Paraffin oder Stearin hinzugemischt wurde. Im Vergleich zu Bienenwachsplatten aus Dekogeschäften sind Wachsplatten vom Imker meist hochwertiger, was sich in ihrer Haltbarkeit und Optik zeigt. Eine Platte kostet zwischen 1-2 Euro, manchmal werden auch gleich ganze Sets inklusive Docht und Anleitung angeboten.

 

Anleitung:

  1. Die Bienenwachsplatten z.B. mit einem Föhn anwärmen bis die Platte weich und biegsam ist. Natürlich nicht zu lange, sonst schmilzt der Wachs. Den Raum ebenfalls gut beheizen, so bleibt das Wachs geschmeidiger.
  2. Die kürzere Seite entspricht der Kerzenhöhe. Den Docht an der Ober- und Unterkante festdrücken. Wichtig ist die Webrichtung des Dochts, sonst brennt die Kerze unruhig. Meist gibt es eine Markierung, die zur Kerzenspitze zeigen soll. Es gibt auch Flachdochte, wo die Richtung keine Rolle spielt. Unserer Meinung nach eignen sie sich nicht so gut für Bienenwachskerzen.
  3. Entsprechend der Dicke der Kerze müsst ihr auch einen passenden Docht wählen. Als Faustregel gilt: die Grössenangabe des Dochts entspricht dem Durchmesser der Kerze (Kerzendurchmesser 2cm = Docht Gr. 2).
  4. Ist die Platte schön weich und der passende Docht eingelegt, kann das Rollen schon losgehen. Achtet darauf, die Kerze möglichst dicht aber mit nicht zuviel Druck einzurollen. Anschliessend muss nur noch das Ende festgedrückt werden.

 

KERZEN ZIEHEN:

 

Diese Methode ist sehr einfach, sie braucht nur Geduld, Geduld, Geduld. Dafür duftet es die ganze Zeit über extrem gut nach Bienenwachs.

 

  1. Bienenwachs gibt es auch in Form von Pastillen. Diese in einem hitzebeständigen Gefäss im Wasserbad erwärmen. Bienenwachs schmilzt bei etwa 60 Grad. Das Gefäss sollte möglichst hoch und schmal sein, z.B. eine Konservendose.
  2. Ein Stück Docht in der gewünschten Länge abschneiden. Wichtig: Die Kerze kann maximal so lang wie das Gefäss werden .
  3. Den Docht an einem Stäbchen oder Ähnlichem befestigen und in das flüssige Wachs tauchen. Jetzt muss man warten bis das Wachs ausgehärtet ist. Wer nicht die Ruhe dazu hat, kann den Docht nach jedem Wachsvorgang in Eiswasser hängen, damit das Wachs schneller aushärtet.
  4. So entsteht Schicht um Schicht eine selbstgezogene Kerze.

 

 

 

URBAN FARMER EINKAUFTIPPS:

Bienenwachspastillen,

Runddocht

 

 

 

Schaut auch in unsere anderen Handwerks-Artikel: Wie mache ich ein Schwedenfeuer? oder  Ein Vogelhaus aus Flaschenkürbis.

 

 

Autor: Irene Hardjanegara

Bild: uschi dreiucker  / pixelio.de

 

 

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