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FÄRBEN MIT PFLANZENFARBEN
Das Färben von Textilien hat eine jahrtausendealte Tradition. Stoffe werden seit jeher gefärbt mit dem Unterschied, dass früher noch keine chemischen Farben bekannt waren.
Die Farbstoffe hat man damals aus Mineralien (z.B. Ocker, Zinnober), aus Pflanzen (z.B. Indigo, Färberkrapp) oder aus Tieren (z.B. Schildlaus, Purpurschnecke) extrahiert.
Heute widmen wir uns vornehmlich den Färberpflanzen. Bedenken muss man zuallererst, dass sich nicht alle Materialien (z.B. synthetische Fasern) mit Pflanzenfarben färben lassen. Gut geeignet sind Baumwolle, Wolle, Seide, Leinen oder Hanf, unter Umständen auch Viskosestoffe. Je nach Faser unterscheidet sich auch die Intensität der Färberpflanzen und ergeben auf unterschiedlichen Fasern einen anderen Farbton.
Unkompliziert kann man mit Baumwolle oder Leinen die ersten Färbeversuche starten:
Du brauchst:
- 100% Leinen- oder Baumwollstoff
- einen großen Topf
- Alaunbeize
- Gelb: Ringelblume, Kamille, Schafgarbe, Rainfarn
- Ocker: schwarzer Tee, Salbei
- Braun: Walnuß
- Rosé: Hibiskus, Waldmeister
- Grün: Brombeerblätter
Anleitung:
- Der zu färbende Stoff muss vorher gut und ohne Weichspüler gewaschen sein. Anschließend legt man ihn in ein Bad aus Alaunbeize. Durch das Beizmittel Alaun nimmt das Material die Farbe besser und gleichmäßiger an. Alaun gibt es in Pulverform in den meisten Apotheken und wird zunächst in kaltem oder lauwarmem Wasser aufgelöst und anschließend auf etwa 90° Grad Celsius erhitzt. Das Material sollte mindestens eine Stunde in der Alaunbeize einwirken.
- Nun füllt man die Färberpflanzen in ein Stoffsäckchen. Pflanzen und Stoffmenge stehen dabei im Verhältnis 1:1 bei trockenem Gewicht. Bei Blütenblättern rechnet man besser mit der doppelten Menge. Die Färberbrühe nochmals richtig aufkochen und das angefeuchtete Material hineingeben. Für eine Stunde leicht köcheln lassen und dabei ab und zu das Material leicht bewegen.
- Nun den Stoff herausnehmen, mit klarem Wasser spülen. Mit Feinwaschmittel kurz durchwaschen und wieder spülen. Trocknen und gegebenenfalls bügeln. FERTIG!
Text: Irene Hardjanegara
Bild: Delphimages – Fotolia.com