SCHMETTERLINGS-GARTEN
ZUM ARTIKEL >FRÖSCHE
ZUM ARTIKEL >RADIESCHEN ZAUBERTRUNK
ZUM ARTIKEL >EURE TOP 10
SPARGEL IM GARTEN
ZUM ARTIKEL >MAIBOWLE
ZUM ARTIKEL >DER GARTEN IM MAI
ZUM ARTIKEL >GÄRTNERN
GIERSCH
Wir zeigen euch, wie ihr gegen das wildwuchernde Unkraut vorgehen könnt und warum Giersch nicht so schlecht ist, wie sein Ruf.
Aufgrund seiner Hartnäckigkeit ist Giersch vielen Gärtnern ein Dorn im Auge. Das Unkraut verbreitet sich nämlich nicht nur über Samen sondern auch über unterirdische Kriechtriebe. Dementsprechend ist das wirksamste Mittel der sofortige Eingriff, sobald sich die ersten Triebe zeigen. Wenn ihr dem Giersch konsequent immer wieder mit der Hacke zu Leibe rückt, könnt ihr das Wiederaustreiben und vor allem eine weitere Verbreitung mit der Zeit verhindern
Alternativ könnt ihr euch mit der Grabegabel in euer Beet begeben und das unterirdische Wurzelgeflecht ausheben. Dabei reicht es nicht, das Beet einfach nur umzugraben, denn es darf kein Trieb zurückbleiben. Ihr müsst das Beet mit der Grabegabel sorgfältig durchsieben und alles restlos aufsammeln. Denn sobald auch nur der kleinste Trieb zurück ins Erdreich findet, geht das Spiel von vorne los. Dementsprechend solltet ihr auch von einer Kompostierung absehen.
Da Giersch viel Licht braucht, ist auch ein mit Mulch bedecktes Unkrautvlies aus Kunststoff eine Option. Für eure Pflanzen schneidet ihr einfach ein Loch in das Vlies. Natürlich funktioniert dieses Mittel nur bei Beeten mit Sträuchern oder beispielsweise einzelnen Erdbeerpflanzen.
Die Kartoffel gilt übrigens auch als wirksames Mittel gegen Giersch – zum einen, weil das Kartoffelkraut den Boden beschattet und zum anderen, weil es dem Unkraut Wasser und Nährstoffe streitig macht.
Und wo wir gerade von Nährstoffen sprechen: Wusstet ihr, dass man die Blätter des Giersch auch einfach essen kann? Also warum nicht aus der Not eine Tugend machen und einen Gierschsalat genießen. Dazu eignen sich insbesondere die jungen, hellgrünen Blätter. Ältere, dunklere Blätter sind gut geeignet, um Pesto aus Giersch zu machen oder ihn wie Spinat zuzubereiten. Dazu braucht ihr allerdings eine ausreichend große Menge, da Giersch im heißen Dampf zusammenfällt.
Statt den Giersch also zu bekämpfen, könnt ihr euch mit ihm anfreunden und ihn einfach ernten. Er enthält 15x soviel Vitamin C wie ein Kopfsalat, 4x soviel wie Zitronen und selbst der Rosenkohl, der eines der vitaminreichsten Kultur-Gemüse ist, wird von Giersch noch um das Doppelte übertrumpft. Giersch ist auch reich an Mineralstoffen, sogar mehr als Grünkohl.
Was ihr braucht, um dem Giersch den Kampf anzusagen: Kombihacke, Grabegabel, Unkrautvlies. Falls ihr euch aber entschließen solltet, mit dem Giersch Freundschaft zu schließen, dann könntet ihr dieses Buch interessant und hilfreich finden: Giersch, Gundelrebe, Sauerampfer: Wildkräuter unserer Heimat, Band 1.
Text: Nicole Kubitza
Bilder: Joachim Opelka – Fotolia.com; Johanna Mühlbauer – Fotolia.com